Anfang Juli war es endlich soweit, die TSG Bruchsal konnte ihr 175-Jähriges (+1) Jubiläum feiern und lud zu einer Jubiläumsmatinee ins Bruchsaler Bürgerzentrum ein. Ein abwechslungsreiches Programm bot dabei Einblick in die Geschichte der TSG, mit sportlichen Darbietungen der einzelnen Abteilungen, ehe die Veranstaltung ganz gemütlich mit einem „Get-Together“ auf der Bürgerpark-Terrasse endete.

Mit 175 Jahren gehört die TSG Bruchsal zu den ältesten Vereinen in Baden-Württemberg. Ein Beleg dafür ist ein Beiblatt des damaligen Bruchsaler Wochenblatts von 1846, dass das Gründungsdatum des Turnvereins zu Bruchsal als den 18. Juli 1846 ausweist. 100 Jahre später im Juli 1946 kommt es zum Zusammenschluss der beiden Bruchsaler Vereine Turnerbund (TB 1907) und Turnverein (TV 1848) unter dem neuen Namen Turn- und Sportgemeinde Bruchsal.

Der Bruchsaler Fotograf und TB-Turner Carl Ohler, der von der Militärregierung nach dem 2. Weltkrieg beauftragt wurde das Sportleben in Stadt und Kreis wieder aufzubauen, wurde einstimmig zum ersten Vorsitzenden der TSG gewählt. Er gab dem Verein in der Nachkriegszeit den nötigen Halt und Struktur. Im November 1961 wurde der ehemalige TV-Sportplatz an der Unteröwisheimer Straße am Belvedere zugunsten eines Neubaus des Turn- und Sportheims im unteren Schlossgarten verkauft. Zu dem vom Turnerbund bereits im Jahr 1926/27 erbauten Vereinshaus und den Umkleidebaracken kam 1962 die TSG-Platzanlage dazu. 1966 konnte dann das TSG-Gebäude im heutigen Sportzentrum Nummer 4 fertiggestellt werden. Der Mehrspartenverein stand fortan auf soliden eigenen Beinen.

Heute blickt die Turn- und Sportgemeinde Bruchsal auf 175 Jahre erfolgreiche Vereinsgeschichte zurück. Geprägt von Höhen und Tiefen und einer kontinuierlichen Sportentwicklung bildete die TSG einen wichtigen Grundstock für die gesellschaftlichen Werte der Stadt Bruchsal. Im Laufe der Zeit reihten sich neben Turnen und Leichtathletik weitere Sportarten ein und brachten es zu großen sportlichen Erfolgen. Besonders zu erwähnen wäre hier die Trampolin-Abteilung, die mit ihren jungen Trampolinturnern in den Jahren 1965 bis 1975 zu den besten des Deutschen Turnerbundes zählten. Mit Anke Huber, ehemaliger Tennisprofispielerin, hat die TSG eine besondere Persönlichkeit in der deutschen Sportgeschichte hervorgebracht und die Basketballabteilung schaffte es mit dem Herrenteam 1998 in die dritthöchste deutsche Spielklasse.

Heute besteht die TSG aus 10 Abteilungen mit insgesamt 1.500 Mitgliedern. Die sportlichen Erfolge heute können sich sehen lassen, die Sportsaison 2021/2022 ist ergebnisreich: Die Herrenhandballer sind in die Landesliga aufgestiegen, ebenso wie die Hockeyherren, die Mitte Juli fast ungeschlagen den Meisterwimpel entgegennehmen durften und damit in die 1. Verbandsliga Baden-Württemberg aufsteigen. Hierzu passen auch die U12-Basketballmädchen mit dem Titelgewinn des Baden-Württembergischen Meisters. Die Basketballdamen sicherten sich den Meistertitel in der Landesliga. Auch die Leichtathletikabteilung kann mit Erfolgen und ersten Plätzen in Baden-Württembergischen und sogar Süddeutschen Meisterschaften glänzen und die Tennisdamen haben ganz frisch den Aufstieg in die Oberliga geschafft.

Das zeigt, der Verein bewegt sich, dies soll auch das Jubiläumsmotto „175 Jahre in Bewegung“ ausdrücken. Die TSG hat sich stets darauf fokussiert, ihren Mitgliedern Freude, Gesundheit und auch Erfolg durch Bewegung, Wettkampf und ein Miteinander in verschiedenen Lebensbereichen zu ermöglichen. Sportliche Erfolge und Gemeinsamkeiten schweißen zusammen und bringen Freundschaften und Erinnerungen fürs Leben.

Zum Glück fanden sich in den vielen Jahren des Bestehens immer wieder Menschen, die es als ihre Aufgabe sahen den Verein mit ihrem Eifer zu unterstützen. Das Ehrenamt wurde bei der Turn- und Sportgemeinde immer großgeschrieben, all die Jahre wurde die Entwicklung des Vereins hauptsächlich durch dieses selbstlose Engagement getragen. In den heutigen Zeiten wird dies schwieriger und die bisherigen Strukturen müssen überdacht und angeglichen werden. „Wir möchten weiterdenken und ein Konzept entwickeln für ein zukunftsorientiertes Sportangebot in Bruchsal – für unsere Kinder, Jugendlichen, Aktive und Senioren“, sagt Waldemar Weindel, der erste Vorsitzende der TSG, „Dabei müssen wir gesellschaftliche Neustrukturierungen beachten und das Vereinsleben langfristig attraktiv gestalten. Wir müssen uns entwickeln, damit wir noch lange für Bruchsal in Bewegung bleiben.“

Joomla Gallery makes it better. Balbooa.com